Ich bin übrigens draufgekommen, wer daran schuld ist, dass die Unternehmen so shareholderorientiert sind und Leute abbauen, den Rest der Mitarbeiter unter Druck setzen, damit eine immer höhere Rendite für die Eigentümer herauskommt.
Da gibt es z.B. die Besitzer einer Lebensversicherung, wo am Ende der Laufzeit mehr Kapital herauskommen soll. Die höhere Rendite wird über Aktien erzielt.
Also, der Druck, eine höhere Rendite auszuschütten geht einmal von diesen bösen Lebensversicherungsbesitzern aus und geht auf die Versicherung über (weil wenn die keine gscheite Rendite garantiert, kauft ja niemand die Lebensversicherung). Die Versicherungsgesellschaften geben das Geld in Fonds und sagen den Fondsmanagern: Holt eine hohe Rendite, weil sonst geben wir das Geld einem anderen Fonds. Der Fondsmanager geht nun z.B. zu einer großen Bank, um mit dem Geld der Versicherten deren Aktien zu kaufen, und da sitzt dann ein 30-jähriges Fondsmanagerbürscherl einem Bankdirektor gegenüber und sagt: Was werdet Ihr machen, um die Rendite zu steigern??? (weil sonst investieren wir nicht bei Euch, dann stürzen Eure Aktien ab und dann hast Du, lieber Bankdirektor, ein Problem).
Der Bankdirektor, um dessen Job es geht, verspricht eine hohe Rendite.
Und gibt den Druck weiter an seine Führungskräfte, die bauen erst einmal die alten, teuren Mitarbeiter ab und geben den Druck an den Rest der Mitarbeiter weiter, mehr und effizienter zu arbeiten (z.B. mehr Lebensversicherungen zu verkaufen).
Das ist dann wenigstens ein bisserl Gerechtigkeit, dass der böseste aller Buben, nämlich der Dealer (= der, der diese Lebensversicherungen verkauft), abgebaut wird. Ist aber wurscht, weil der verbleibende Rest verkauft mehr Lebensversicherungen als je zuvor, womit der Druck wieder von vorne beginnt.
Der Teufelskreislauf ist perfekt.
Wenn Du, lieber Leser, sagst: ich hab eh keine Lebensversicherung, dann aber hast Du vielleicht eine Pensionsversicherung, eine Firmenpension,...
Also: Hörts alle bitte auf, auf die bösen Fonds, die Manager, die Kapitalisten usw. zu schimpfen. Solange Ihr Rendite auf Eure Lebensversicherungen und Eure Pensionsfonds wollt, seid Ihr am Beginn der Kette, die den Druck immer weiteergibt, bis er wieder bei Euch landet.
Freitag, 15. Januar 2010
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Antwort von David: Da ist was Wahres dran, aber nichts neues.
AntwortenLöschenAntwort von Patrick: Was ist die Alternative?
Und: Wo ist das Problem bei Shareholdervalue? Man müsste nur die höheren Einnahmen stärker versteuern und diese dann verteilen, zum Beispiel an diejenigen, die ihre Jobs verloren haben. Und man müsste einen gesetzlichen Rahmen schaffen, um die Umweltschäden zu verhindern. Ja, das Problem am Kapitalismus ist: Er ist verflucht effizient, aber leider nicht sehr effektiv. Das Produktionsproblem kann er lösen, aber nicht das Verteilungs- und Umweltproblem.