Ich habe Zweifel an der Alternativlosigkeit des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE)
Wieso ist das BGE alternativlos?
Warum setzen wir uns nicht für eine Verbesserung des bestehenden Systems
ein?
Angemessene Besteuerung der hohen Einkommen,
Schließen der Steuerlöcher, Konzerne sollen ordentlich Steuern zahlen, wie
jeder kleinere Kaufmann auch. Einführen der Transaktionssteuer.
Aufstocken der Mindestsicherung, abschaffen erniedrigender Behandlungen beim Beantragen von Sozialleistungen ... Mindestlohn, der sicherstellt, dass es sich lohnt, zu arbeiten, usw. usw.
Aufstocken der Mindestsicherung, abschaffen erniedrigender Behandlungen beim Beantragen von Sozialleistungen ... Mindestlohn, der sicherstellt, dass es sich lohnt, zu arbeiten, usw. usw.
Wenn wir das umsetzen, brauchen wir keine
Experimente mit unsicherem Ausgang machen.
Wenn in größeren Gesellschaften
Arbeitsleistung und Einkommen entkoppelt wurden, hat die Produktivität stetig
abgenommen. Beispiele wären sämtliche kommunistischen Länder, wobei die DDR und Kuba sehr spannend sind, da dort die Produktivitätsabnahme innerhalb von 1-2 Generationen erfolgte.
Hier ist ein kritischer Artikel (als Beispiel für die Stimme der anderen)
Mein
persönlicher Kommentar zu diesem Artikel:
Leider wirkt die alte
Rattenfängertaktik immer noch perfekt:
Eine Ideologie, die als Befreiung von Sklaverei, endlich persönlich entfalten, Freiheit usw. daherkommt - und wenn man zwei Schritte weiterdenkt in eine neue, komplettere Abhängigkeit führen wird.
Mich wundert nicht, dass das obere 1% auch für das BGE ist - die großen, langfristigen Nutznießer. Ich habe gelernt, dass die oberen 1% an ihren langfristigen Vorteil denken und die Macht haben, ihn umzusetzen. Die unteren 99% denken an den kurzfristigen individuellen Vorteil.
Daher wirkt auch das dem platteste aller Versprechen: Ich gebe Dir Geld fürs Nichts-Tun. Sie übersehen dabei, dass wir immer vom oberen 1% regiert werden. Genug Opium fürs Volk verstreuen, damit die fetten Gewinne nach oben fließen können.
Das BGE ist das neue Opium fürs Volk. Dazu Brot und Spiele und die Sklaven, die glauben, sie sind befreit, laufen wieder.
Eine Ideologie, die als Befreiung von Sklaverei, endlich persönlich entfalten, Freiheit usw. daherkommt - und wenn man zwei Schritte weiterdenkt in eine neue, komplettere Abhängigkeit führen wird.
Mich wundert nicht, dass das obere 1% auch für das BGE ist - die großen, langfristigen Nutznießer. Ich habe gelernt, dass die oberen 1% an ihren langfristigen Vorteil denken und die Macht haben, ihn umzusetzen. Die unteren 99% denken an den kurzfristigen individuellen Vorteil.
Daher wirkt auch das dem platteste aller Versprechen: Ich gebe Dir Geld fürs Nichts-Tun. Sie übersehen dabei, dass wir immer vom oberen 1% regiert werden. Genug Opium fürs Volk verstreuen, damit die fetten Gewinne nach oben fließen können.
Das BGE ist das neue Opium fürs Volk. Dazu Brot und Spiele und die Sklaven, die glauben, sie sind befreit, laufen wieder.
Das BGE könnte ein soziale Rückschritt sein, weil es die
individuellen Bedürfnisse aushebelt und in letzter Konsequenz unsere Gehälter
verstaatlicht."
"Verstaatlicht" heißt: die Gemeinschaft zahlt es. Und erfahrungsgermäß
fühlen sich die oberen 10% nicht der Solidargemeinschaft zugehörig.
Wir haben eine Situation, wo bei Investments die Gewinne privatisiert
sind (=die oberen Prozente schöpfen den Gewinn ab), während die Verluste von
den unteren % gezahlt werden.
Das ganze wird zum Beispiel genannt Bankenrettung.
Nun erfolgt der letzte große Schritt, nämlich dass die unteren 90 % auch
die Gehälter zahlen. Die Firmen können dann bei einem BGE ohne moralische
Bedenken die Gehälter kürzen. Die Illusion, dass die Leute dann sagen "na
gut, dann arbeite ich eben nicht bei dir" würde bedingen, dass sie
komplett ihren Lebensstil und ihr Konsumverhalten verändern, aber das ist nicht in Sicht. Solange sie also ihren
fetten SUV und ein Whirlpool wollen, sind sie abhängig.
Zur Angstmache: „Die Roboter nehmen uns alle Arbeitsplätze weg“
So lautet eine der häufigsten Aufhänger als Begründung
für ein BGE. Ich frage mich nur, worauf sich diese Arbeitslosenprognose stützt?
"Viele
Menschen werden ihre Erwerbsarbeit verlieren ..."
Wieso wissen davon Führungskräfte in Unternehmen nichts?
Im aktuellen "Manager Seminare geben 67 % der Manager als größte Herausforderung an: Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden.
86% der Unternehmen weltweit planen, die Anzahl ihrer Stellen trotz Automatisierung zu halten oder sogar zu erhöhen.
In der Versicherungsbranche blicken die Manager mit Sorge 5 Jahre in die Zukunft, wo die Babyboomer in Pension gehen und keiner weiß, wie die Stellen nachbesetzt werden können.
Meine Frage: Sind die Manager so weltfremd?
Wieso wissen davon Führungskräfte in Unternehmen nichts?
Im aktuellen "Manager Seminare geben 67 % der Manager als größte Herausforderung an: Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden.
86% der Unternehmen weltweit planen, die Anzahl ihrer Stellen trotz Automatisierung zu halten oder sogar zu erhöhen.
In der Versicherungsbranche blicken die Manager mit Sorge 5 Jahre in die Zukunft, wo die Babyboomer in Pension gehen und keiner weiß, wie die Stellen nachbesetzt werden können.
Meine Frage: Sind die Manager so weltfremd?
Hier ein Beispiel (Quelle: https://www.digi-talente.at/.../digitalisierung-findet.../)
Als Gegenargument wird „Aber die meisten dieser Jobs sind schlecht
bezahlt“ gebracht – wie wenn das ein Gegenargument wäre.
Äääh ... ja, treten wir für angemessene Bezahlung, zum Beispiel
Mindestlöhne ein.
Aber über Arbeitslose durch Digitalisierung reden wir dann, wenn es
irgendeinen Trend in diese Richtung gibt.
Persönlicher Kommentar zur These „Jeder hat das Recht auf ein BGE“
Ich komme von einer komplett anderen Zeit und Kultur als die meisten,
die das BGE diskutieren.
Wo ich aufwuchs, empfand man es als selbstverständlich, dass man gemäß
seinen Kompetenzen etwas zur Gesellschaft beiträgt und ihr nicht auf dem Sack
liegt.
Die Idee, "Hartz 4" als Berufsziel, war für uns völlig
unvorstellbar - so etwas hätten wir nicht einmal diskutiert, weil wir es uns
nicht vorstellen hätten können.
Ich wollte so rasch wie möglich unser eigenes Geld verdienen, um meinen Eltern
nicht das Geld wegnehmen. Die Idee "man hat ein Recht darauf" gab es
nicht. Das kam erst viel später.
Wer arbeitslos wurde, wollte so rasch wie möglich und
selbstverständlicherweise wieder eine Arbeit.
Wer nicht arbeiten konnte war dankbar für die Unterstützung, die es eine
Generation vor mir noch nicht gab. Dankbarkeit an jene, die für mich das Geld
verdienen, wenn ich selbst nicht arbeiten kann. Dankbar zu sein ist wiederum
für die "Es-ist-mein-Recht" - Gesellschaft nicht vorstellbar.
Daher lautet meine Antwort:
Es gibt keine Berechtigung auf Zuwendung. Eine humanitäre Gesellschaft
gibt selbstverständlich Zuwendung an die, die es brauchen.
Prototypische BGE - Gesprächsstruktur
Ich habe unzählige Diskussionen mit BGE-Befürwortern geführt, die nach
folgendem Schema ablaufen:
Befürworter:
„Wir müssen uns fragen, ob wir weiterhin wie bisher nur auf Ausbeutung setzen
oder ob wir den Menschen Freiheit zugestehen. Wenn ja, dann ist die
Finanzierbarkeit kein Problem.“
ich: „Wie soll sie funktionieren Ein BGE übersteigt die gesamten Staatseinnahmen“?
Er: „Das wurde schon vielfach durchgerechnet und bewiesen“.
Ich: „Wie genau wird das berechnet“?
Befürworter:
„Wir müssen uns fragen, ob wir weiterhin wie bisher nur auf Ausbeutung setzen
oder ob wir den Menschen Freiheit zugestehen. Wenn ja, dann ist die
Finanzierbarkeit kein Problem.“
Jetzt könnte ich wieder oben anfangen, aber Leerrunden sind nicht mein Ding.
Die Reichen bekommen ja auch ein BGE
Es kann nur
verteilt werden, was irgendjemandem weggenommen wird. Zur Zeit wird den unteren
90% genommen und den oberen gegeben. Die Sozialleistungen werden den Mittleren
genommen und nach unten umverteilt.
Bei einem
BGE können nur die Besserverdiener als Nettozahler das BGE an die
Nettoempfänger bezahlen.
Gegenargument
der BGE-Befürworter: „Die Reichen bekommen ja auch ein BGE, es bekommen alle.“
Zwei Fragen
tauchen auf:
1.
Woher
kommt das zusätzliche Geld, wenn alle mehr bekommen? Wer zahlt es?
Die Antwort der BGE Befürworter: Geld ist
genug da. ich sage: Stimmt, aber die, Besitzer werden es nicht herausrücken.
Das Argument ist einfach falsch. Wenn ich
Nettozahler bin und selbst ein BGE bekomme, dann bezahle ich zuerst mein
eigenes BGE (meine linke Tasche in meine rechte Tasche), dann ein zweites
(meine linke Tasche in Deine rechte Tasche).
Die BGE-Projekte sind keine BGE-Projekte
Pro-Argument der BGE Befürworter:
Zahlreiche Test-Projekte haben bewiesen,
dass das BGE funktionieren wird und haben die Argumente der Gegner entkräftet.
Ich sage:
Folgende Kriterien würde ich als zwingend
erachten, damit man Rückschlüsse auf die Auswirkungen eines BGE ziehen könnte:
- Es wird von der gleichen Gruppe finanziert, die auch Nutznießer ist
- Es hat eine Höhe, die den Begriff "Einkommen" rechtfertigt
- Es ist nicht zeitlich begrenzt
- Es wird auf längere Zeit, aber mindestens 10 Jahre (wenn nicht länger) beobachtet.
Die von den
BGE-Befürwortern zitierten Projekte erfüllen
keines dieser Kriterien.
Beispiel: Ein Teilnehmer an so einem Projekt
bekommt für 2 Jahre „bedingungslos“ Geld. Er weiß also, dass in 2 Jahren der Geldsegen
wieder vorbei ist und er wieder auf eigenen Füßen stehen oder von der
Mindestsicherung leben muss. Ist es nicht logisch, dass er natürlich nicht die
Hände in den Schoß legen wird, sondern für diese Zeit vorsorgen wird?
Aber trifft das auch zu, wenn man weiß, dass
der Geldsegen bis ans Lebensende reicht?
Kann es sein, dass es Pensionisten gibt (die
sind ja in dieser Situation sind), die wenig tun? Die sogar unter Langeweile
leiden?
Noch ein paar Gegenargumente zum Abschluss:
1. Wenn Götz Werner das glauben würde, was
er predigt, würde er es sofort in seinem Unternehmen einführen, z.B. „Entkoppelung
von Arbeit und Einkommen“.
2. Bei seinem Finanzierungsmodell würde er
sich so gut wie nicht an der Finanzierung beteiligen (finde ich sehr zynisch).
3. "man stünde nie wieder mittellos
da". Außer, es gibt Preissteigerungen, die z.B. dann einsetzen, wenn
manche Arbeiten (z.B. Müllabfuhr) teurer werden, weil niemand mehr diese
Tätigkeiten um so wenige Geld machen möchte.
4. Ich bezweifle, dass mit dem BGE plötzlich
der kreative Motivationsschub kommt. Ich rufe allen zu: Wartet nicht, steht
auf, bewegt Euch und Tut es einfach. Worauf wartet Ihr, Euch selbst zu
verwirklichen? Was ist, wenn es noch Jahre dauert, bis das BGE kommt? Dann habt
Ihr sinnlose Lebenszeit verbraten!
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